Ochstales

Neues vom Roten Ochsen

Was hat Architektur damit zu tun?

10.11.2020

„Das alte Wort „bauen“, zu dem das „bin“ gehört, antwortet: „ich bin, „du bist“…. Die Art wie du bist und ich bin, die Weise, nach der wir Menschen auf der Erde sind, ist das Baun, das Wohnen.“1 Das nehmen wir jetzt mal aus dem Philosophischen heraus. Um zu verstehen, genügt es, die Schwermut zu spüren, die ein Schwarm Flair 152 RE am dörflichen Ortsrand auslöst, das meistgebaute Haus Deutschlands. Herzerleichternd dagegen Bauten, die zeigen, dass Menschen mit der Erde beieinander sind. Das „Bekenntnis zur Heimat“ nennt Wolfgang Jean Stock als Rückgrat des Handelns von Johannes Berschneider in der Einführung der kapitalen gebundenen Werkschau Berschneider + Berschneider. Seit dem ersten Ausritt des Roten Ochsen vor sechs Jahren haben wir viele Zeugnisse dieses Schaffens erlebt. Wirtshaus, Kloster, Hotel, visionäre Häusl, Umweltbildungszentrum, ein Leuchtturm in der Gewerbewüste, im aktuellen Heft die Erweckung eines Industriedenkmals, ein Referenzobjekt für Unternehmenskultur. Der aufsehenerregende Bienentempel auf dem Golfplatz Lauterhofen gehört auch dazu, das Bienahaisl ist zusammen mit Landschaftspfleger, Imker und Schülern entstanden  – natürlich ist sich der Architekt nie zu schade gewesen für solche Projekte ästhetischer Heranbildung. Im Landschaftskino Hilzhofen verweilten wir fast schon andächtig. Die Bestuhlung der freien Wildbahn ist eine Aufforderung, sehend zu schauen. Das Bewusstsein für die Landschaft, das hier verweilend entsteht, ist die Keimzelle der Wertschätzung. Auf unseren Durchquerungen der Oberpfalz haben wir viel von Johannes und Gudrun Berschneider und ihren Mitwirkenden lernen dürfen. Und da sind wir nicht allein. Die Werkmonografie Berschneider + Berschneider ist  im Büo Wilhelm Verlag erschienen, www.buero-wilhelm-verlag.de/buecher/architektur/berschneider-plus-berschneider/

1 Heidegger 

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